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Plötzliche Stimmprobleme vor wichtigen Auftritten?

Die 4 Risikofaktoren und wie du diese beeinflussen kannst.

Du möchtest eine Powerstimme bei wichtigen Auftritten? Das solltest du wissen.

Stimme weg! Ausgerechnet vor einem wichtigen Auftritt oder mitten im Launch. Das kennen viele. Gestern hast du noch ohne Probleme gesprochen und gelacht und heute kommt nur ein Krächzen heraus. Besonders für Menschen, die beruflich viel zu sagen haben – ein absoluter Albtraum.

Stimmprobleme kommen gerne genau dann, wenn wir sie gar nicht gebrauchen können. Für die Betroffenen kommen sie oft aus dem Nichts.

Für mich nicht. Weil ich mich seit zwanzig Jahren beruflich mit den verschiedenen Einflussfaktoren für eine leistungsfähige und stabile Stimme beschäftige.

Fakt ist: Stimmprobleme kommen nicht grundlos.

Einfach so. Sie sind vorhersehbar.

Es gibt Risikofaktoren. Die solltest du als Vielsprecher:in und Berufssprecher:in kennen. Damit deine Stimme eben nicht schlapp macht, wenn’s drauf ankommt.

In diesem Artikel geht es genau um diese Risikofaktoren, die unsere Stimme schwächen. Damit du sie rechtzeitig erkennst und ausbalancieren kannst. Damit deine Stimme fit und leistungsfähig ist, wenn du sie brauchst.

4 Risikofaktoren, die deiner Stimme schaden können

Oft sind Stimmprobleme das Ergebnis aus mindestens einem dieser Risikofaktoren:

  1. Körperliche Ursachen z.B. Infekte und Erkältungen.
  2. Kurzfristige Überbelastung z.B. durch sehr langes und zu lautes Sprechen oder durch viel Sprechen mit zu wenigen Ruhepausen.
  3. Langfristige Fehlbelastungen der Stimme, die oft schon seit Jahren bestehen.
    • Etwa: permanent zu laut, zu leise, zu lang, zu hoch oder zu tief sprechen.
  4. Stressbedingte und psychische Belastungen
    • Sie führen dazu, dass unsere Muskeln sich anspannen.
      Gerade die Kehlkopf- und Stimmlippen Muskulatur ist dafür sehr empfänglich.

Meistens entstehen akute Stimmprobleme durch eine Kombination aus mehreren Risikofaktoren, wie:

  • stressige Vorbereitung eines Auftritts
  • wenig Schlaf
  • allgemeine Anspannung
  • und dann evt. noch eine leichte Erkältung

Du siehst: Das Zauberwort heißt „multifaktoriell“ – denn meistens liegt eine Kombination aus mehreren dieser Ursachen vor.

Risikofaktor 1: Infekte und Erkältungen

Infekte und Entzündungen im Hals sind die häufigsten Risikofaktoren für Stimmversagen.

Ausgelöst werden sie durch Viren oder Bakterien.

Die Schleimhäute schwellen an und unsere Stimmorgane reagieren mit einer Entzündung. 
Aufgrund dieser Entzündungsreaktion können die Stimmlippen nicht mehr frei schwingen. Die Folge: Heiserkeit und Schmerzen beim Sprechen.

Risikofaktor 2: Eine kurzfristige Überbelastung

Die zweithäufigste Ursache für Stimmprobleme ist eine kurzfristige Überbelastung der Stimme. Die Auslöser dafür sind häufig:

  • zu langes Sprechen (z.B. mehrere Workshops hintereinander)
  • zu lautes Sprechen (z.B. 3 Tage Messe)
  • lautes Mitsingen (z.B. Konzert oder Karneval)
  • Schreien (z.B. im Fußballstadion)

Diese Überbelastung rächt sich am nächsten Tag oft mit akuter Heiserkeit – häufig gepaart mit einem Räusperzwang.

Auch mangelnder Schlaf kann zu einer Überbelastung führen, z.B. durch Früh- und Nachtschichten bei Moderationsdiensten im TV.

Menschen, die viel in der Öffentlichkeit reden, kennen das: Nachdem sie ein paar Tage viel gesprochen haben, klingen sie heiser. Oft ein Warnzeichen unserer Stimme. Ein stiller Ruf nach einer Pause.

Meist legt sich die kurzfristige Überbelastung wieder, wenn wir unsere Stimme regenerieren und pflegen.

Risikofaktor 3: Eine langfristige Fehlbelastung der Stimme

Viele  benutzen ihre Stimme nicht ideal. So kommt es zu einer Fehlbeanspruchung. 
Das ist ähnlich, wie beim Gehen:

Wenn wir beim Gehen permanent die Oberschenkel anspannen, bekommen wir Muskelkater und Verspannungen.

Die Folge: Wir können nicht so lange entspannt gehen. So ist es auch mit der Stimme.

Auch hier gibt es 4 Hauptgründe, die eine Fehlbelastung verursachen:

  • zu flaches atmen, zu wenig oder auch an den falschen Stellen
  • zu langes Sprechen ohne Pausen (zu wenig Regenerationszeit für die Stimme)
  • zu hohes oder tiefes Sprechen
  • zu lautes oder leises Sprechen

Risikofaktor 4 : Stressbedingte und psychische Belastungen

Die vierte Ursache wird oft völlig unterschätzt: Psychische Belastungen. Besonders Menschen, die etwas in der Welt bewegen wollen, stehen häufig unter großem Druck. Auch, wenn die wenigstens darüber sprechen.

  • Schaffe ich das alles?
  • Kommt die Botschaft an?
  • Erziele ich die Wirkung, die ich erzielen will?

Lampenfieber und Versagensängste sind oft eine große Belastung.

Unabhängig davon, ob es Online- oder Offline -Auftritte sind. Ein Meeting, ein Launch oder ein Bühnenauftritt.

Auch, wenn es darum geht, sich nach einer Beförderung zu beweisen.

Die Anspannung ist oft groß. Dazu kommen natürlich auch private Herausforderungen wie z. B. Trennungen oder Konflikte. Meist ist es ein „zu viel von allem“: Den beruflichen Anforderungen, den Kindern, Freunde, gesundheitliche Herausforderungen usw.

Jede Stimme reagiert unterschiedlich auf diese 4 Risikofaktoren

Manche Menschen können dauernd erkältet sein und haben nie Stimmprobleme.
Andere werden bei den ersten Erkältungssymptomen sofort heiser.

Manche reagieren stimmlich sensibel auf Stress, während andere gerade dann in Fahrt kommen.

Wichtig ist, dass du weißt, wo deine kritischen Bereiche liegen, damit du Stimmproblemen vorbeugen kannst. Nur wer seine Risikofaktoren kennt, kann sie umgehen. Es reicht dabei nicht, sich von Akutbehandlung zu Akutbehandlung und von einer Heiserkeit in die nächste zu reden.

Das wäre, wie ein Pflaster auf eine klaffende Wunde zu kleben. Das hält nicht lange.

Du siehst: Unsere Stimme zeigt nicht willkürlich und „ganz plötzlich“ irgendwelche Symptome.

Rechtzeitig und richtig handeln: So hältst Du Deine Stimme langfristig leistungsfähig

Mit diesen 6 Tipps kannst du die Risikofaktoren, die bei dir eine Rolle spielen, rechtzeitig erkennen und ausgleichen.

  • Vermeide einen Kaltstart nach Ruhephasen:
    Wenn du nach dem Urlaub direkt wieder Vollgas gibst (zum Beispiel direkt 2 Vorträge pro Tag hältst und dazwischen Meetings leitest), ist das für deine Stimme wie ein Marathon ohne Trainingsphase.
    Besser: Gewöhne deine Stimme wieder rechtzeitig und nach und nach an dein hohes Leistungsniveau. Beachte Pausen. Gönn dir Schweigephasen zur Regeneration.
  • Zeitmanagement ist auch  für deine Stimmbänder existenziell
    Gute Planung ist absolut notwendig. Es wird eh immer stressiger als geplant.
    Wer Unvorhersehbares einplant, hat weniger Stress. Weniger Stress ist gut für unsere Stimme – gerade in diesen Phasen.
  • Entspannung einplanen und zwischendurch runterkommen
    Wirkt paradox ist aber notwendig. Gerade für High-Performer, CEOs, Führungskräfte, Moderator:innen und Unternehmer:innen in Launch Phasen.
    Es ist wichtig, dass gerade die Menschen, die viel bewegen, kleine Ruhephasen erkennen und jederzeit in einen Entspannungszustand switchen können. Das musst du vorab üben, damit es funktioniert, wenn es drauf ankommt.
  • Bei einer leichten Erkältung sofort die Stimme pflegen
    Beginne bereits bei den ersten Symptomen einer Erkältung damit, deine Stimme zu pflegen.
    Inhalieren pflegt die Stimmbänder. Tief atmen versorgt dich mit wertvollem Sauerstoff und entspannt deine Stimm- und Sprechmuskulatur. Trink genug Wasser – das pflegt deine Schleimhäute.
  • Kurzfristige Überlastungen vermeiden
    In Phasen, in denen die Stimme bereits beansprucht ist, vermeide lange Restaurantbesuche oder private Parties. Die Wahrscheinlichkeit, dass du da erneut lauter sprechen musst, ist hoch. Eine angeschlagene Stimme braucht Regenerationszeit, um schnell wieder leistungsfähig zu sein.
  • Allgemeine Fehlbelastungen langfristig angehen
    Besonders als Berufs- und Vielsprecher:innen brauchen wir sogenannte „Idealeinstellungen“, um langfristig leistungsfähig sprechen zu können.
    Ideale Haltung, ideale Atmung, ideale individuelle Tonhöhe, ideale Lautstärke, ideale stimmliche Aufwärmphasen. Ideale Regenerationszeiten.
    Alles, damit unsere Kehlkopf- und Stimmlippenmuskeln, die Atmung, unsere Zunge, Lippen und unser Gaumen perfekt aufeinander abgestimmt ihre volle Wirkung zeigen.


Wenn du nicht so genau weißt, wie du deine Idealeinstellung ausbalancieren kannst, lass dich supporten. Es gibt Coaches, die sich genau darauf spezialisiert haben, für deine Stimme die ideale Voraussetzungen zu schaffen.

Damit deine Stimme gesund und leistungsfähig bleibt.

Fazit

Die Basis für eine wirkungsvolle, leistungsfähige Stimme ist immer die Gesundheit – die Stimmgesundheit.

Wer die Stimme dauerhaft falsch belastet, riskiert einen echten Burn-out für die Stimme.

Im schlimmsten Fall drohen Spätfolgen wie Knötchen auf den Stimmlippen oder chronische Heiserkeit.
Gerade Führungspersönlichkeiten, CEOs, Podcaster:innen, Moderator:innen sollten die eigene Stimme und ihre Grenzen kennen und die Risikofaktoren richtig einschätzen können. Damit sie rechtzeitig ihre Stimmpower beeinflussen können.

Nur so können sie langfristig souverän und authentisch rüberkommen.
Auch in stressigen Zeiten oder, wenn eine Erkältung im Anflug ist.

Stimmliche Ausfälle gefährden Deine Existenz. Eine gesunde Stimme klingt attraktiv und ermöglicht Wirkung. Auf der Bühne, vor Publikum, vor der Kamera oder dem Mikrofon.

Hast du dich schon mit deinen Risikofaktoren vertraut gemacht?

Welche dieser Risikofaktoren schwächen deine Stimme?
Identifiziere sie, um sie rechtzeitig auszugleichen.

Ich bin Ien Svea Bäumler.

Expertin für überzeugendes Sprechen und Auftreten: Vor Publikum, im Radio, Internet & TV

Für Berufs- und VielsprecherInnen – Dein Coach für „Plötzliche Stimmprobleme vor wichtigen Auftritten“.

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